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Neuigkeiten rund um meine Romane und Antworten auf Fragen, die mir häufig gestellt werden.

Samstag, 25. Januar 2020

Das verlorene Königreich Hannover



Das »Königreich Hannover« entstand erst relativ spät, als im Jahr 1814 das Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg mit seiner Residenzstadt Hannover diesen neuen Status erhielt. (Das geschah auf dem Wiener Kongress.) Schon seit 1714 war der Kurfürst von Hannover (Braunschweig-Lüneburg) gleichzeitig König des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Irland, wie mindestens alle Leserinnen von »Lady Annes Geheimnis« natürlich wissen. 😉 Das war die berühmte »Personalunion«, die 1837 aus erbrechtlichen Gründen endete. Der erste König beider Königreiche war Georg III., der letzte war Wilhelm IV.
Der letzte König von Hannover war dann Georg V., der 1866 ins Exil gehen musste, als Hannover an der Seite von Österreich im Krieg gegen Preußen unterlag. Das Land Hannover wurde anschließend vom eigenständigen Königreich zur preußischen Provinz.
Auf dem Bild seht ihr die Gemahlin des letzten Königs, Königin Marie, mit ihrer Tochter Mary. Das Gemälde soll die beiden auf Schloss Marienburg zeigen, das Georg für Marie erbauen ließ. Das Schloss wurde allerdings erst vollendet, als das Königreich bereits keines mehr war. Marie bewohnte es nur kurze Zeit, bevor sie ihrem Ehemann ins Exil nach Österreich folgte.
Die Romanszene, die ich gestern geschrieben habe, spielt 1866 in Hannover. Mit dem König oder sonstigem Adel hat meine Geschichte dieses Mal aber wenig zu tun. Ich habe mich für den neuen Roman wieder anderen Milieus zugewandt.
Und, ja, man glaubt es kaum, die allerletzten Szenen stehen bevor ...

Mittwoch, 15. Januar 2020

Das Lindener Schloss




Im 19. Jahrhundert gab es in Hannover-Linden ein prächtiges Schloss. Erbaut wurde es nicht, wie der heutige Name des umliegenden Parks und seines letzten Eigentümers vermuten ließe, von der Familie von Alten, sondern 1698 bis 1702 vom Grafen von Platen. Das war derselbe Graf, dessen Ehefrau Clara als Mätresse des Kurfürsten eine bedeutende Rolle in meinem Roman „Das Mätressenspiel“ spielt.
Das Schloss wurde im Zweiten Weltkrieg durch Bomben vollständig zerstört. Heute gibt es an der Stelle, wo es stand, enttäuschenderweise nur noch den Von-Alten-Park, wo kaum mehr als eine Steinbalustrade an das Gebäude erinnert. In Hannover und Linden war der Grad der Zerstörung insgesamt sehr hoch, was es heute besonders schwierig macht, sich das frühere Stadtbild vorzustellen, wenn man vor Ort ist.
Für die Figuren des Romans, an dem ich gerade arbeite, gehört der Anblick des Schlosses der Familie von Alten allerdings ebenso zum Alltag wie die ersten hohen Industrieschornsteine der neuen Fabriken. 


Das Mätressenspiel

Montag, 13. Januar 2020

Work in Progress



Über keinem anderen meiner Romane habe ich so viel gebrütet wie über dem, den ich gerade schreibe. Er müsste eigentlich längst fertig sein, und gefühlt bin ich seit einer halben Ewigkeit auf der Zielgeraden. Aber es fehlt immer noch ein Stück. Und dann kommt erst die Überarbeitung, bei der ich wahrscheinlich ganz viel von dem geschriebenen Text wieder verwerfe. (Seufz 😶🙂‚) Ich wünschte, ich könnte es beschleunigen. Aber wenn man Geschichten beim Erzählen nicht die Zeit lässt, die sie brauchen, raubt man ihnen die Magie. Und das kann ich wirklich nicht verantworten. 😉
Es wird also noch eine Weile dauern, bis mein neuer Roman erscheint. Umso mehr freue ich mich dann, wenn es so weit ist. Und ich hoffe, das werdet ihr auch.
Liebe Grüße,
Martha

Donnerstag, 9. Januar 2020

Damals in Hannover-Linden




Während meiner Studienzeit war das ehemalige Arbeiterviertel Hannover-Linden eine der begehrtesten Wohngegenden für Studentïnnen: viele WG-geeignete, etwas schäbige und daher nicht zu teure Altbauwohnungen, kleine Lebensmittelläden, Cafés, Kneipen, Kioske und Räume für alternative Kultur an jeder Ecke, brodelndes Leben und dabei doch eine gewisse Gemütlichkeit. Und zu den verschiedenen Uni-Standorten war es mit dem Rad nicht allzu weit. Ich fand Linden damals toll, aber mit seiner Geschichte habe ich mich erst viel später befasst.
Noch bis 1920 war Linden offiziell kein Teil der Stadt Hannover, sondern ein eigenes Dorf mit einem besonderen Charakter. Es ist von Hannover durch den Fluss Ihme getrennt, über den es bis 1872 im Stadtgebiet nur eine einzige Brücke gab. Anfang des 19. Jahrhunderts galt Linden als »das schönste Dorf des Königreichs Hannover«, doch in nur rund vierzig Jahren, etwa zwischen 1830 und 1870, wurde aus dem schönen Dorf der größte Industriestandort des Königreichs.
In der Zeit dieser rasanten Entwicklung spielt die Geschichte, die ich gerade schreibe.

Donnerstag, 2. Januar 2020