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Samstag, 30. Januar 2021

Kleiner Exkurs: Frauen im Mittelalter

 

 

Zitat: »Eine junge Frau kämpft sich als Bogenschützin im Mittelalter durch, was leider ein Märchen ist. Keine Frau konnte sich damals in dieser Zeit durchkämpfen. Und wenn sie es versucht haben sollte, dann wurden sie unterdrückt, vergewaltigt, ermordet!«

So schrieb eine Leserin vor einigen Jahren zu »Die Bogenschützin«. Wahrscheinlich hatte sie den Roman nicht gelesen, denn was die Heldin des Romans tut, kann man mit dem Satz »Eine junge Frau kämpft sich als Bogenschützin durch« eigentlich nicht beschreiben.
Aber die Behauptung »Keine Frau konnte sich damals durchkämpfen« ist mir trotzdem eine nähere Betrachtung wert. Ist das die Wahrheit über Frauen im Mittelalter? Waren sie wirklich allein so chancenlos? Und müsste entsprechend eigentlich jedem historischen Roman eine Triggerwarnung vorausgestellt werden?

In dem langen Zeitraum von 500 bis 1500, den wir heute mit dem Oberbegriff »Mittelalter« bezeichnen, veränderte sich die Stellung der Frau immer wieder und sie variierte ohnehin von Ort zu Ort (auch innerhalb des heutigen Deutschlands) stark. Selbst die Kauffrau aus Köln und die aus Magdeburg verfügten im Jahr 1420 über unterschiedliche Rechte.
Grundsätzlich gilt aber, dass (mindestens) die vergangenen 1000 Jahre eine insgesamt gewalttätige und frauenfeindliche Zeit waren. Die Gewalt betraf alle, doch Frauen gegenüber wurde sie über alle Gesellschaftsschichten hinweg in besonderem Maße rechtlich legitimiert oder zumindest ignoriert. Daher waren sie körperlichen und seelischen Übergriffen in hohem Maß ausgesetzt – ausgeübt sowohl von bösartigen, als auch von im Rahmen ihrer sozialen Prägung wohlmeinenden Männern (die aus »erzieherischen« Gründen ihr Züchtigungsrecht anwandten), aber auch von anderen Frauen, die das misogyne Gesellschaftssystem aus Gründen des Selbstschutzes stützten, sogar wenn sie faktisch selbst von der resultierenden Ungerechtigkeit und Brutalität betroffen waren.
Dennoch lässt sich feststellen, dass Frauen im Mittelalter insgesamt mehr Möglichkeiten hatten, sich beruflich und eigenständig zu betätigen als später in der frühen Neuzeit. Sie gingen einer ganzen Reihe von Berufen nach, und wo das so war, können wir davon ausgehen, dass sie auch einen gewissen Bewegungsspielraum hatten, um ihre Waren anzubieten, Rohstoffe einzukaufen und Geschäftspartner oder -partnerinnen für Verhandlungen zu treffen. Wie weit sie sich dabei aus den sicheren Grenzen ihres Hauses bzw. Heimatorts hinauswagen konnten, hing vor allem davon ab, wie sicher die Umgebung grundsätzlich war, und darüber lässt sich kaum etwas Allgemeingültiges sagen. War die Gegend stark oder schwach besiedelt? Herrschten Krieg oder Fehde? Gab es eine Landesherrschaft, der die Sicherheit von Kaufleuten und anderen Reisenden auch auf den Straßen außerhalb der Burg- und Stadtmauern ein wichtiges Anliegen war?
Allgemeingültig lässt sich hingegen sagen, dass die unverheiratete, eigenverantwortlich handelnde Frau in der Gesellschaft des gesamten Mittelalters nicht vorgesehen war. Eine ledige Frau wurde als entweder noch nicht verheiratet (Jungfer) oder nicht mehr verheiratet (Witwe) behandelt.
Die Jungfrau wurde akzeptiert, so lange sie von ihrer Verwandtschaft oder einem männlichen Stellvertreter beherbergt, geschützt (und bevormundet) wurde. Der Status der Witwe unterschied sich je nach Ort und Umständen stark und konnte ihr im besten Fall eine hohe Eigenständigkeit ermöglichen. Auch dann blieb aber der für sie von der Gesellschaft vorgesehene Aufenthaltsort der häusliche Bereich.
Diese Zuschreibungen führten dazu, dass eine alleinstehende Frau ohne festes Heim und ohne den Schutz eines Vormunds fast automatisch außerhalb der Gesellschaft stand und daher nicht auf ihre Unterstützung bauen konnte.
Das galt sowohl für die Frauen, die sich an einem alternativen Lebensstil innerhalb der Städte versuchten, als auch für die, die zum fahrenden Volk gehörten, so wie für diejenigen, die den kriegführenden Heeren folgten, um die Soldaten zu versorgen. Bekanntermaßen gab es diese Frauen dennoch, und auch wenn sie höchstwahrscheinlich immer bemüht waren, sich durch einen schützenden Kreis von Begleitern abzusichern, ist es vorstellbar, dass sich Umstände ergaben, unter denen sie zumindest zeitweise völlig auf sich allein gestellt waren.
In kriegsbedingten gewalttätigen Konflikten zu den Waffen gegriffen haben sie dennoch selten, Erwähnungen von bewaffnet kämpfenden Frauen sind in den historischen Quellen rar. Was nicht heißen soll, dass eine Frau nicht auch damals schon ausgezeichnet z. B. einen Bogen führen konnte. Das beweisen die vielen adligen Jägerinnen jener Zeit. Und man darf nicht vergessen, dass viele Frauen damals durch die viele harte körperliche Arbeit im Durchschnitt vermutlich stärker waren als wir es (im Durchschnitt) heute sind.
Zurück zum Ausgangspunkt: War es damals, um 1420 herum möglich, dass eine Frau sich allein durchschlug?
Sich als unverheiratete, allein lebende Frau, die nicht über besonderen familiären Rückhalt oder Schutz durch die Landes- oder Stadtherrschaft verfügte, eine angesehene Existenz aufzubauen, war schon aus rechtlichen Gründen vielerorts kaum möglich. Aber es wird immer wieder Notlagen gegeben haben, in denen einer Frau nichts anderes übrig blieb, als zumindest Teile ihrer Reise (sowohl wörtlich als sinnbildlich gemeint) allein zu bewältigen. Ich sehe keinen Grund, warum es ihr nicht hätte gelingen sollen, so lange sie von der größten Gefahr ihrer (und unserer) Zeit Abstand hielt: von gewalttätigen Männern. Dafür werden die Frauen damals ebenso ihre Strategien gehabt haben, wie wir sie heute haben. Und dass es auch damals schon die andere Sorte Mann gab, die der gesellschaftlich abgründigen Lage zum Trotz fähig war, sich Frauen gegenüber anständig, unvoreingenommen und mitfühlend zu verhalten, steht außer Frage. Dafür gibt es in den überlieferten Lebensgeschichten von Frauen genug Belege.

Wie sieht es nun mit der Triggerwarnung zu meinen Romanen aus?
Einen historischen Roman zu schreiben, und dabei die Allgegenwärtigkeit von Gewalt und Unfreiheit außer acht zu lassen, bedeutet, die historische gesellschaftliche Wirklichkeit zu verleugnen und den unbeschreiblich harten Weg der weiblichen Emanzipation kleinzureden. In meinen Romanen ist die Benachteiligung der Frauen immer ein begleitendes Thema. Trotzdem stelle ich Gewalterfahrungen meiner Protagonistinnen nicht in den Vordergrund und beschreibe Gewalt nicht ausschweifend oder drastisch explizit.
Ob bestimmte Szenen für manche Leserïnnen dennoch zu schmerzhaft sein könnten, kann ich pauschal nicht beurteilen und möchte deshalb auch keine pauschale Triggerwarnung voranstellen. Ich schlage stattdessen vor, dass ihr euch direkt an mich wendet und konkret nachfragt, falls ihr unsicher seid. Das dürft ihr auch gern anonym z. B. per Email mit einer neutralen Emailadresse.

Falls ihr euch in das Thema »Frauengeschichte« einlesen möchtet, hier ein paar Lesetipps aus meinen Regalen:

Duby / Perrot: Geschichte der Frauen

Kaari Utriu: Evas Töchter

Edith Ennen: Frauen im Mittelalter

Holland: Misogynie. Die Geschichte des Frauenhasses

Hufton: Frauenleben. Eine europäische Geschichte. 1500 – 1800

Jesch: Women in the Viking Age

Beuys: Die neuen Frauen – Revolution im Kaiserreich

Richter / Wolff: Frauenwahlrecht. Demokratisierung der Demokratie in Deutschland und Europa

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Gewinnspiel zu "Die Bogenschützin"


Zu gewinnen gibt es zwei signierte Exemplare der im Handel inzwischen weitgehend vergriffenen Verlagstaschenbuchausgabe von »Die Bogenschützin« und ein paar schöne Goodies. (Siehe zweites Bild.)
Um teilzunehmen, schick mir bitte eine E-Mail (martha@ms-marcus.de, Betreff: Gewinnen.) und schreib mir deinen Vor- und Nachnamen. Nur die Gewinner erhalten eine Antwort, in der ich sie nach ihrer Postadresse frage. Gleich nach Erhalt der Adresse verschicke ich die Bücher. Eure E-Mail-Adressen, Namen und Postadressen verwende ich ausschließlich für die Gewinnauslosung bei diesem Spiel und lösche sie danach. Einsendeschluss ist Mittwoch, der 03.02.2021, 18 Uhr. Nach Abschluss des Spiels veröffentliche ich die Vornamen von den beiden, denen das Losglück hold war. Wenn ihr teilnehmt, gehe ich davon aus, dass ihr alle Teilnahmebedingungen (siehe auch unten) gelesen habt und sie für euch so in Ordnung sind.
Wenn ihr das Gewinnspiel teilt oder Freunde taggt, die vielleicht auch mitmachen möchten, freue ich mich natürlich.
Ich wünsche euch viel Glück!
Weitere Teilnahmebedingungen:
Leider muss ich aus Kostengründen die Verlosung auf Teilnehmerïnnen mit Postadressen innerhalb der EU beschränken. Wenn ihr noch nicht 18 seid, braucht ihr das Einverständnis eurer Eltern, um teilzunehmen. Der Gewinn ist nicht verhandelbar, umtauschbar, auszahlbar oder übertragbar. Das Gewinnspiel steht in keiner Verbindung zu Instagram oder Facebook.
Mehrfacheinsendungen von einer Person sind unfair und sinnlos. In der Regel erkenne ich so etwas und sortiere diese Teilnehmerïnnen dann ganz aus.
Zum Werbehinweis: Ich habe den Tee selbst gekauft und keine Vereinbarung mit dem Hersteller.


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Freitag, 29. Januar 2021

Martha und das Bogenschießen

 

Sieben Fun Facts über das Bogenschießen

* Es gibt viele Bogenklassen, aber insgesamt sind Bogenschützen grob in zwei Gruppen unterteilt, die sich gegenseitig oft ein bisschen belächeln: diejenigen, die einen Bogen mit Visier schießen und diejenigen, die aus Überzeugung kein Visier verwenden, sondern sich beim Zielen auf eine Mischung aus Augenmaß, Erfahrung und Intuition stützen. Beim Schießen auf bekannte Entfernungen sind die Visierschützen meist etwas im Vorteil, bei unbekannten Entfernungen sind die ohne Visier ... zumindest immer noch in der Lage doppelt so schnell zu schießen wie die Konkurrenz mit Visier.  ;-)

* Moderne Sportbögen werden oft aus ähnlichen High-Tech-Materialien gebaut wie heutige Hochleistungsski. Es gibt aber viele Schützen, die auch in Wettkämpfen weiterhin traditionelle Holzbögen nach historischer Bauart schießen. Weil diese Bögen am schwierigsten zu beherrschen sind, nennt man die Holzbogenklasse auch »Königsklasse«.

* Bögen haben ein unterschiedliches Zuggewicht und dementsprechend eine unterschiedliche Durchschlagskraft und Pfeilgeschwindigkeit. Die Kraft, die zum Ziehen der Bogensehne aufgewandt werden muss, gibt man auf dem Bogen in englischen Pfund (1 lb = 0,45 kg) an. Ein mittelalterlicher englischer Kriegslangbogen hatte mehr als 100 Pfund Zuggewicht. Das war auch damals schon mehr als z .B. für die Jagd nötig war. Es gab auch leichtere Bögen. Für heutige Sportschützen ist ein Bogen mit 70 lb schon übertrieben schwer. Um so einen Bogen noch gezielt schießen zu können, muss man schon sehr durchtrainiert sein. Erwachsene Anfänger beginnen am besten mit höchstens 20 lb.
(P .S. Die Jagd mit dem Bogen ist heute in Deutschland vernünftigerweise verboten!)

* Beim »Flightschießen« geht es nur darum, wie weit man einen Pfeil schießen kann. Die mögliche Weite ist natürlich von Bauart und Material des Bogens und des Pfeils abhängig. Der Rekord mit dem freihändig geschossenen Recurvebogen liegt meines Wissens bei ca. 1200 m.
 
* Es gibt eine Wettkampfart namens Cloutschießen, bei der es ebenfalls ums Weitschießen geht, allerdings ums zielgenaue. Das hat nichts mit Wolken zu tun (Clouds), sondern mit dem Tuch (Clout), das man früher in weiter Entfernung auf die Wiese legte, um es nach Möglichkeit mit dem von oben herabfallenden Pfeil zu treffen.

* Das älteste als Bogen geltende archäologische Fundstück ist mehr als 14.000 Jahre alt. Erinnert ihr euch an Ötzi, die Gletschermumie? Ötzi ist »nur« ca. 5000 Jahre alt, hatte aber auch Bogen und Pfeile dabei.

* Für einen geübten heutigen (visierlosen) Schützen mit durchschnittlichem Bogen ist es möglich, rund 20 Pfeile in der Minute einigermaßen gezielt zu schießen. Dabei muss man sich zwar schon ganz schön beeilen, aber noch nicht zu besonders ungewöhnlichen Techniken greifen.


Sieben Fun Facts über Martha und das Bogenschießen


* Ich wollte als Kind immer Robin Hood sein. Meine Freundinnen und ich haben Stunden als Robin, Little John und Will Scarlett im Wald verbracht. Die Rolle von Lady Marian wollte eigentlich nie eine von uns.

* Ich habe das Bogenschießen vor fast 18 Jahren mit dem olympischen Recurvebogen ohne Visier gelernt, bin aber schon nach einem Jahr auf das visierlose Schießen umgestiegen, weil ich es magischer fand. Der nächste Schritt war dann der Wechsel vom modernen Bogen zum traditionellen Holzbogen.

* Bogenschießen ist die einzige Sportart, für die ich mich jemals so richtig begeistern konnte.

* Für die Bogenklasse, in der man den ursprünglichsten, nur aus einem Stück Holz gefertigten Bogen schießt, gibt es verschiedene Namen: Selfbow, Holzbogen, Historical Bow oder Primitivbogen. Ich habe meine meisten Wettkämpfe in dieser Klasse bestritten. (Und natürlich unter meinem »bürgerlichen« Namen, falls ihr jetzt losziehen wollt, um im Internet nach Ergebnislisten zu suchen.) 2013 bin ich in Ungarn bei der EFAC (European Field Archery Championships) Vize-Europameisterin meiner Bogenklasse geworden, nachdem wir 2012 die Teilnahme an der EBHC (European Bowhunter Championships) in Italien abbrechen mussten, weil der Motor unseres Autos uns auf einem einsamen Parkplatz in den Bergen im Stich gelassen hat. (Ich sehe die schwarze Rauchwolke noch immer vor mir.)

* Ich habe meinen Liebsten beim Bogenschießen kennengelernt und bin jeden Tag dankbar dafür.

* Seit ca. 13 Jahren leide ich unter einem blöden Problem namens »Target Panic« oder »Scheibenpanik«, das dazu führt, dass ich den normalen Bewegungsablauf bei einem Schuss nicht mehr so abspulen kann, wie ich es möchte. Phasenweise hat mich das ziemlich zur Verzweiflung getrieben, dann hatte ich es wieder ganz gut im Griff. Inzwischen habe ich mich damit abgefunden, dass ich dieses Handicap nicht wieder ganz loswerde, und schieße keine größeren Wettkämpfe mehr.

* Beim traditionellen Bogenschießen werden die meisten Turniere auf Tierattrappen ausgetragen. Ich konnte das immer ganz gut, obwohl ich seit meinem 17. Lebensjahr Vegetarierin bin und nie-nie-niemals auf ein lebendiges Tier schießen würde. 


Und noch etwas: Mein Umgang mit Rezensionen

Allen von euch, die für »Die Bogenschützin« oder andere Bücher im Laufe der Jahre Rezensionen geschrieben haben, möchte ich an dieser Stelle wieder einmal herzlich danken. Eure Bewertungen sind wertvoll, denn sie machen Bücher sichtbarer. Und auf Sichtbarkeit sind wir Autorïnnen angewiesen.
Trotzdem reagiere ich selten direkt auf einzelne Rezensionen. Warum?
In der Regel like oder kommentiere ich Rezis nur, wenn die Verfasserïnnen mich persönlich auf sie aufmerksam machen. In dem Fall gehe ich davon aus, dass es euch recht ist. (Zugegeben: Das mit dem Teilen habe ich nicht drauf. Im Feed finde ich es nicht passend, und die Stories sind immer noch nicht wirklich mein Medium. Ich arbeite daran.)
Der Grund dafür ist aber nicht, dass mir eure Gedanken zu meinen Geschichten gleichgültig wären, im Gegenteil: Ich lese alle Kommentare, die ich entdecke, und weiß eure Mühe zu schätzen. Aber ich habe für mich entschieden, dass ich mich als Autorin aus der Bewertung meiner Bücher heraushalten möchte. Eine Rezension ist die Wiedergabe einer persönlichen Leseerfahrung, die sich hauptsächlich an andere Leserïnnen wendet, und ihr habt ein Recht darauf, diese Erfahrung zu beschreiben, ohne dabei daran zu denken, wie euer Urteil auf mich als Urheberin wirkt. Umgekehrt lasse ich mir damit auch die Freiheit, nicht jede Diskussion über mein Buch mitführen zu müssen. Denn im Nachhinein öffentlich zu rechtfertigen, warum ich die Geschichte genau so geschrieben habe, wie ich es tat, empfinde ich als unnötig zermürbend. Ich werde niemals kontrollieren können, wie meine Bücher auf jeden einzelnen Menschen wirken (und möchte das auch nicht). Mich in Diskussionen nicht ungebeten einzumischen, ist deshalb eine Form des Loslassens, die ich für mich wichtig finde.
Was absolut nicht heißen soll, dass ich nicht jederzeit gern Fragen zu meinen Geschichten beantworte, wenn ihr sie mir ausdrücklich stellt. Falls jemand also ehrlich wissen möchte, warum ich etwas so und nicht anders geschrieben habe, werde ich gern versuchen, es zu erklären.

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Montag, 25. Januar 2021

Neuausgabe von "Die Bogenschützin" jetzt als Kindle-E-Book

 

Zu Beginn des 15. Jahrhunderts in der Mark Brandenburg: 

Die verwaiste Burgherrentochter Hedwig wächst nach dem Verlust ihrer Familie bei einem Einsiedler im Wald auf und wird zu einer ausgezeichneten Bogenschützin. Nach dem Tod ihres Ziehvaters muss sie in die Zivilisation zurückkehren und sich ihren Weg in eine Gesellschaft bahnen, in der eigenständige Frauen wie sie unerwünscht sind. Werden ihre besonderen Fähigkeiten und ihre neugewonnenen Freunde ihr helfen, den letzten Wunsch ihres Ziehvaters zu erfüllen und ihren angestammten Platz als Adlige wieder einzunehmen? Oder muss sie sich verleugnen, um ihr Glück zu finden?


»Bogen und Schleier« war mein Arbeitstitel für »Die Bogenschützin«, was auf den zugrunde liegenden Konflikt des Romans hinweist.
Der Bogen steht für die besonderen, für eine Frau ihrer Zeit untypischen Stärken meiner Heldin Hedwig, die ihr ein Überleben unter widrigen Bedingungen ermöglichen, sie aber gleichzeitig vom Ringen um den Respekt ihres Standes disqualifizieren. Um als vornehme Frau akzeptiert und geschätzt zu werden, müsste sie den Bogen ablegen und sich den als weiblich idealisierten Tugenden widmen, für die der Schleier steht, den adlige Damen stets am Kopfputz trugen.
Keine einfache Entscheidung für meine wilde Hedwig, die an ihrer Eigenständigkeit ebenso hängt wie an der Zuneigung mindestens eines jungen Ritters, der in ihr gern die perfekte Burgdame sehen möchte.
Übrigens hatte ich damals, als der Verlag den Titel »Die Bogenschützin« vorschlug, Bedenken, dass Leserïnnen ihn vielleicht missverstehen und die Geschichte einer Soldatin erwarten könnten, dir ihren Lebensunterhalt durch das Bogenschießen bestreitet. Das scheint aber nur bei wenigen der Fall gewesen zu sein.


Die Idee zur Handlung von »Die Bogenschützin« keimte, als ich bei der Recherche für einen anderen Roman (#salzundasche) auf das Adelsgeschlecht derer von Quitzow stieß. Die Brüder Johann und Dietrich von Quitzow galten zu ihrer Zeit als Raubritter, die ihrem größten Widersacher, dem späteren Kurfürst Friedrich von Brandenburg das Leben enorm schwer machten, bis er sie schließlich doch besiegte und unterwarf. Ich fand es faszinierend, mir vorzustellen, zu was für einer Persönlichkeit sich ein Mädchen aus dieser wilden Familie entwickeln würde, wenn sie fernab von ihrer Verwandtschaft und den strengen Regeln der adligen Gesellschaft aufwachsen würde. Der jungen Waldläuferin einen Bogen in die Hand zu geben, lag natürlich nahe.

(Herzlichen Dank an die Unsplash-Kontributoren Julia Solonina und Bernardo Lorena für die Fotos von der Burg und vom Wald.)

Zu all meinen Romanen findet ihr zusätzliche Informationen auf meiner Webseite. Ich gebe dort einen Überblick über die historischen Hintergründe der Geschichten, beantworte die am häufigsten gestellten Fragen und füge manchmal auch Bildmaterial wie z. B. eine Landkarte bei.
Obwohl ich mir schon vor Wochen vorgenommen habe, die Seite endlich neu aufzusetzen und zu modernisieren, bin ich leider damit noch nicht weit gekommen. Deshalb könnt ihr zur Zeit nur auf der alten Seite stöbern. Aber die Inhalte sind deshalb hoffentlich trotzdem nicht schlechter. Seht doch gern mal bei mir vorbei! www.martha-sophie-marcus.de


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Donnerstag, 21. Januar 2021

MSMbooks' E-Book-Neuausgabe von "Die Bogenschützin" jetzt erhältlich

 

Die Bogenschützin

Zu Beginn des 15.Jahrhunderts in der Mark Brandenburg:
Während des Kampfes um die Burg ihres Vaters geht die kleine Tochter des Raubritters Dietrich von Quitzow im Wald verloren, wird dort zuerst von Köhlern aufgenommen, dann von einem geächteten Adligen aufgezogen.
Jahre später macht sie sich allein auf den Weg, um ein Versprechen einzulösen, das sie ihrem sterbenden Ziehvater Richard gegeben hat. Auf der Suche nach dessen Sohn und ihrer eigenen Familie muss sie sich nicht nur mit Bogen und Dolch in der Hand in gefahrvollen Situationen behaupten, sondern sich immer wieder mit den strengen Normen und Verhaltensregeln auseinandersetzen, denen sie als Frau unterworfen ist.
Werden ihre besonderen Fähigkeiten und ihre neugewonnenen Freunde ihr helfen, Richards letzten Wunsch zu erfüllen und ihren angestammten Platz als Adlige wieder einzunehmen? Oder muss sie sich verleugnen, um ihr Glück zu finden? 

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