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Sonntag, 7. Oktober 2018

Und endlich Urlaub


Am Freitag vor einer Woche habe ich mein jüngstes Manuskript abgegeben. Zum zweiten Mal in meiner nun zehnjährigen Zusammenarbeit mit Verlagen stand ich bei diesem Roman so unter Zeitdruck, dass ich mir geschworen habe, mich nie wieder auf eine Deadline einzulassen, von der ich eigentlich von Anfang an weiß, dass sie zu knapp ist. Mal sehen, ob ich es schaffe, mich daran zu halten. Was mich natürlich trotzdem nicht davor schützen würde, dass auch die angemessenere Schreibzeit nicht ausreicht, weil unvorhergesehene Dinge im Leben oder im Romanplot geschehen.
Bei dem historischen Roman, den ich gerade zu Ende gebracht habe, stand ich vor dem Problem, dass die Geschichte sich gern breiter entfalten wollte, als der mit dem Verlag vereinbarte Umfang gestattete. Ich hatte deshalb meine liebe Mühe, den Erzählfluss in seinem engen Kanalbett zu halten. Das liegt daran, dass sowohl die Nebenfiguren als auch der Haupthandlungsort für mich so interessant waren, dass ich ihnen gern viel mehr Raum gegeben hätte. Der größte Teil des Romans spielt nämlich im London des frühen 18. Jahrhunderts, und London war auch damals schon faszinierend. Was das Personal der Geschichte betrifft, reicht die Spannweite vom König bis zum Straßenmädchen. Und dann spielen auch noch schottische Rebellen mit ... Ihr versteht also sicher mein Dilemma.


Zehn Monate habe ich ab Vertragsunterzeichnung und Schreibstart gebraucht, 12 hatte ich ursprünglich veranschlagt. Es in der kürzeren Zeit zu schaffen, hat mich in ungesundem Ausmaß an den Schreibtisch gefesselt und zwischenzeitlich nah an den Rand der Verzweiflung gebracht. Aber nun ist es getan, und ich glaube, es ist eine richtig schöne Geschichte geworden. Sobald der Verlag mir Titel, Cover und Klappentext freigibt, werde ich mehr verraten.
Bis zur Veröffentlichung dauert es wie immer noch eine Weile (irgendwann in 2019). Vorher muss meine (Verlags-)Lektorin das Manuskript erst einmal lesen, dann schreitet meine (Textredaktions-) Lektorin zur Tat, dann bin ich wieder an der Reihe und gehe die Änderungsvorschläge im lektorierten Manuskript durch, anschließend folgen Korrektorat und Drucksatz, später lese ich dann noch die Druckfahnen.
Aber im kommenden Monat werde ich damit vorerst nichts zu tun haben. Nachdem ich in der vergangenen Woche zwei Exposés für verlockende neue Romanideen fertiggeschrieben und an meinen Agenten geschickt habe, stehen im restlichen Oktober vor allem zwei Projekte auf meinem Plan: Erstens kümmere ich mich um meine eigene E-Book- und Print-Neuausgabe von meinem Roman-Zweitling „Salz und Asche“, für den ich Ende des Jahres die Rechte zurückerhalte. Und zweitens mache ich mit meinem Liebsten endlich eine gute Woche Urlaub und gehe ausgiebig Bogenschießen.
Im November/Dezember würde ich dann gern mein zehnjähriges Schriftstellerinnendasein mit einem schönen Gewinnspiel feiern, an dem ihr hoffentlich Spaß haben werdet. In Gedanken packe ich schon die Gewinnpäckchen.
Bis dahin wünsche ich euch allen schon mal einen schönen Herbst!
Martha