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Mittwoch, 13. Mai 2020

Nach dem Nachwort ...


Mein Nachwort zum neuen Roman ist fertig, und auch das Glossar ist vorbereitet.
Obwohl ich mich beim Schreiben meiner Romane bemühe, sparsam mit sperrigen Wörtern umzugehen, gibt es doch immer einige ungewöhnlicher Begriffe, die ich ganz bewusst aufnehme. Denn Sprache spielt eine Rolle, wenn eine Epoche oder ein Handlungsort im historischen Roman plastisch dargestellt werden soll. Zwar kann man Romanfiguren nicht ganz so sprechen lassen, wie sie es damals wirklich getan hätten, weil wir sie sonst kaum verstehen würden, aber ohne ein paar Andeutungen würde dem Gesamtbild etwas fehlen. Die deutsche Sprache wurde im Laufe der Jahrhunderte stark durch internationale Einflüsse geprägt und immer wieder verändert. So ist z. B. das Mittelalter nicht ohne Latein vorstellbar, die Barockzeit nicht ohne Italienisch und Französisch, die Zeit der Industrialisierung nicht ohne Englisch. Und unsere alten Dialekte, die sich regional immens unterschieden und noch immer unterscheiden, waren in der Vergangenheit überall viel häufiger zu hören und haben sich in einzelnen Begriffen ebenfalls dem »Hochdeutschen« eingeprägt. Außerdem sind da auch noch die Bezeichnungen für Gegenstände, Berufe oder Umstände, die es heute so gar nicht mehr oder nur selten gibt. Wer weiß heute schon noch, was »Diechlinge« sind? Im Mittelalter wussten hingegen wahrscheinlich die meisten Leute, dass damit der Beinschutz der Ritterrüstung gemeint ist.



Zu Nachwort und Glossar gesellt sich dann noch die Liste der im Roman auftretenden Personen.
Ich schreibe mein Manuskript mit Scrivener, wo ich ohne viel Aufwand ein Dokument im selben Projekt anlegen kann, das ich »Weitere Personen« nenne. Jedes Mal, wenn ich in der entstehenden Geschichte eine Person einführe, die ich nicht von Anfang an geplant hatte, kopiere ich ihren Namen sofort in dieses Dokument und schreibe einen kurzen Kommentar dazu, um wen es sich handelt. So finde ich später auch die Namen von »Statisten« mühelos wieder, wenn ich sie noch einmal brauche, ohne lange im Text danach suchen zu müssen. Und am Ende habe ich schon eine schöne Grundlage für die Personenliste, die dann auch im Buch abgedruckt wird. Auf dieser Liste steht allerdings nicht jede Figur, die vielleicht irgendwo in einem Halbsatz erwähnt wurde. Wenn es bei einem einzelnen, wenig bedeutenden Auftritt geblieben ist, taucht sie auf der Liste nicht auf, und in der Regel vermisst sie da auch niemand.
Ganz ohne Tücken ist das Anlegen der Personenliste übrigens nicht. Wenn man nicht aufpasst, kann man nichtsahnenden Leserïnnen ziemlich den Spaß verderben. Wer gleich zu Anfang in der Liste die Namen der fünf gemeinsamen Kinder zweier Personen liest, wird sich nämlich z. B. nicht mehr die eigentlich spannende Frage stellen, ob aus diesen beiden Personen ein Paar wird.