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Montag, 14. August 2017

Scapple hilft beim Szenenbauen

Das Programm (oder in neuerem Deutsch: die App) »Scapple« von den Scrivener-Machern ist ein schlichtes, einfach zu bedienendes Pinnwand-Werkzeug, das man zum kurzen Brainstorming zwischendurch oder zum Ordnen von Ideen verwenden kann. Für aufwendige Mindmaps oder schnelles Assoziieren benutze ich zwar lieber z.B. »Freeplane«, weil das noch ganz andere Funktionen und Gestaltungsmöglichkeiten hat, trotzdem möchte ich Scapple nicht mehr missen. Die Einfachheit der Bedienung macht meine Gedanken nämlich schön locker. Außerdem arbeitet Scapple auf die ein oder andere Art sehr praktisch mit Scrivener zusammen, obwohl es eine eigenständige Software ist.
Wenn ich Szenen schreibe, in denen viele Personen auftreten, erzeuge ich gern ein Bild, in dem ich die Namen zusammenstelle und anordne. Entweder so, wie die Personen sich im entsprechenden Raum befinden oder z.B. ihrer Zusammengehörigkeit nach. Auf die Art bleiben sie mir vor Augen, und ich vergesse nicht, sie am fiktiven Geschehen oder Gespräch zu beteiligen. Mit Scrivener plus Scapple ist das ganz einfach. (Ich arbeite übrigens mit der Scrivener/Scapple-Version für Windows. Beim Mac funktionieren manche Dinge anders.)
Ich habe in meinem Scrivener-Binder einen Ordner, in dem für jede Person des Romans ein Steckbrief-Dokument liegt. Manche dieser Personalbögen sind detaillierte Infosammlungen, in anderen steht kaum mehr als der Name. Gemeinsam haben sie, dass ich sie per Drag-und-drop auf meine geöffnete Scapple-Pinnwand ziehen kann. Dazu lege ich mir die beiden Programmfenster nebeneinander, picke die Personen aus meinem Ordner, die in der jeweiligen Szene mitspielen, und lege sie auf der Pinnwand ab wie Karteikärtchen. Dann kann ich Scapple wieder auf den ganzen Bildschirm ausdehnen und die Personen so lange hin- und herschieben oder/und mit Verbindungslinien, Stichworten oder Abbildungen versehen, bis mein Hirn das der Szene angemessene und hilfreiche Bild gefunden hat. Das sichere ich dann ein Mal als Scappledatei, exportiere es aber noch ein weiteres Mal als simple Bilddatei (.jpg) Diese Bilddatei lege ich mir dann wiederum in den Ordner »Mindmaps« in meinen Scrivener-Binder. Während ich an der Szene arbeite, kann ich mir das Bild dann per Splitscreen neben meinem wachsenden Text anzeigen. Und wenn ich merke, dass die Szene so nicht funktioniert, kann ich in der Scappledatei weiter Personen und Stichworte herumschieben, bis ich eine Lösung gefunden habe.

Die Programmfenster Scapple und Scrivener nebeneinander

Personen mit der Maus aus Scrivener in Scapple ziehen

Fertiges Gedankengebilde als jpg exportieren