Was erfährt man hier?

Neuigkeiten rund um meine Romane und Antworten auf Fragen, die mir häufig gestellt werden.

Mittwoch, 30. Dezember 2015

Über Fairness und die Welt der Bücher


Kürzlich durfte ich mir die Brainstorming-Flipcharts ansehen, die bei einem Treffen des Autorenwelt-Teams mit einigen Autoren entstanden sind. Bei der dokumentierten Diskussion ging es vor allem um die Idee des Autorenwelt-Shops.
Dieser neue Online-Büchershop wurde mit der Zielsetzung entwickelt, die Kosten für den Betrieb und die damit verbundene Arbeit gering zu halten und es dadurch zu ermöglichen, den Autoren einen etwas höheren Anteil am Erlös ihrer Bücher auszuzahlen. Meiner Ansicht nach eine großartige Initiative und eine Geste, die mir guttut. Denn gerade die gegenwärtigen Entwicklungen und Diskussionen in der Buchvermarktungswelt haben mir immer wieder das Gefühl gegeben, dass es Viele kaum interessiert, ob der einzelne Autor seine Arbeit fortführen kann oder nicht.

Nachdem ich gesichtet hatte, wie die Meinungslage auf dem besagten Treffen war, habe ich allerdings wieder einmal festgestellt, dass wir Autoren ein ausgeprägt heterogenes Volk sind. Wir arbeiten unter individuellen Bedingungen, haben verschiedene Ziele und erzeugen eine Vielzahl von Genres, Textformen und Stilen für unterschiedliches Publikum. Es wundert mich nicht, dass wir voneinander abweichende Auffassungen von unserer Arbeit haben. Dass einige von uns allerdings so stark davor zurückschrecken, öffentlich auf das Problem der Entlohnung hinzuweisen, bedrückt mich.
Natürlich werden wir »politisch« und nennen implizit andere Händler unfair, wenn wir den Autorenwelt-Shop »fair« nennen. Gerade die Diskussion, die damit angestoßen wird, brauchen wir Autoren aber jetzt. Denn immerhin gibt es in unserem Land eine Art gesellschaftliche Übereinkunft, dass jemand, der einen Beruf in Vollzeit ausübt, davon auch leben können sollte. Und das ist für immer weniger Autoren möglich.

Was bedeutet »faire Entlohnung« für Romanautoren?

Um sinnvoll über das Thema »faire Entlohnung« sprechen zu können, muss man klären, wie man unseren Beruf definiert. Wer ist »Berufsautor« und darf den Anspruch haben, von seiner Arbeit leben zu wollen? Das ist nicht so einfach zu beantworten. Denn die Ernsthaftigkeit, mit der ich als Autorin arbeite, hat nicht unbedingt etwas mit meinem kommerziellen Erfolg zu tun. Der kommerzielle Erfolg wiederum entscheidet aber, ob es überhaupt realistisch ist, ein ausreichendes Einkommen zu erwarten.

Ich selbst lebe seit fünf Jahren von den Vorschusshonoraren, die mein Agent mit den jeweiligen Verlagen aushandelt. Ich argumentiere aus der Perspektive einer Verlagsautorin, die populäre Unterhaltung mit dem Anspruch schreibt, ein möglichst großes Publikum zu erreichen. An einem rund 500 Seiten starken historischen Roman arbeite ich inklusive Recherche ein Jahr in 40-Stunden-Wochen. Für diese Art Roman gibt es eine Menge Regeln, die ich mir immer wieder neu, an meinen Lesern, am Markt und an den Wünschen des Verlags orientiert, professionell erarbeiten muss. Und es gibt unmissverständliche Deadlines für die Abgabe des Manuskripts. Ich kann beim Schreiben also nicht immer meinen Launen folgen oder Kunst um der Kunst willen schaffen, die möglicherweise wirklich über das Schachern um Prozente erhaben sein sollte. Ein literarisch experimentierender Künstler, der sich bewusst nicht am Markt orientiert, sollte rein moralisch betrachtet selbstverständlich auch leben können, darf aber nicht erwarten, dass der Markt ihm sein Einkommen einbringt. Für diese Künstlerin oder diesen Künstler müssen andere Mechanismen greifen, wie Stipendien, Fördertöpfe oder anständig dotierte Kulturpreise.
Auch Schreibende, die sich bewusst an eine besonders kleine Zielgruppe mit speziellen Bedürfnissen wenden, müssen akzeptieren, dass »der Markt« kein Garant für ein ausreichendes Einkommen darstellt. Doch für die Berufsautoren, die ihre Romane bewusst so gestalten, dass sie viele Menschen ansprechen, sieht die Lage anders aus.
(Bevor nun jemand die bildungssnobistische Bewertungskeule schwingt und solcher »Mainstream-Literatur« die Existenzberechtigung abspricht: Shakespeare, Goethe, Twain, Agatha Christie, Jane Austen und Astrid Lindgren wussten ausgezeichnet, wie man so schreibt, dass man möglichst viele Menschen erreicht.)

Gehen wir also davon aus, dass ich mich im obigen Sinn als Berufsautorin betrachte. Bevor ich mich beschwere, weil ich von meiner Arbeit nicht sorgenfrei leben kann und den Grund in einer unfairen Beteiligung am Erlös meiner Bücher suche, muss ich mich natürlich der unangenehmen Frage stellen, ob mein »Produkt« (meine Schreibe, meine Ideen, meine Vermarktung) nicht gut (populär) genug ist, um ausreichend Käufer zu finden. Wieder eine schwierige Frage. Wie viele meiner Romanexemplare müssen in einem Jahr Käufer finden, damit ich meinen Stil und meine »Ware Roman« als ausreichend attraktiv betrachten darf? Müssen es 100.000 sein? Reichen 10.000? Wer bestimmt, wann ein Buch ein »Flop« ist?
Anders betrachtet: Das typische Taschenbuch kostet heute € 9,- oder € 10,-. (Ein Preis, auf den ich keinen Einfluss habe, weil der Verlag ihn festlegt.) Ich bekomme laut Verlagsvertrag branchenübliche 5-6% vom Nettoladenpreis, also € 0,42 bis 0,56 pro Exemplar.
Um über diese Tantiemen ein Bruttojahreseinkommen von € 15.000 zu erreichen, müssen 26.800 bis 35.700 Bücher im Jahr verkauft werden. Das ist eine recht hohe Anzahl von Büchern für ein sehr niedriges Nettoeinkommen. Ich bitte, hierbei zu bedenken, dass der deutsche Buchmarkt rein zahlenmäßig viel engere Grenzen hat als z.B. der englischsprachige. Und bei aller Liebe zum leicht zugänglichen Schreiben: Bücher, die populäre Renner werden, sind aus guten Gründen rar. Für solche Bestseller muss ein gutes Manuskript auf viele glückliche Umstände gestoßen sein. Der richtige Zeitpunkt, Zufall und gelungene, groß angelegte Vermarktung spielen dabei eine wichtige Rolle – Faktoren, auf die Verlagsautoren kaum Einfluss haben.

Ohne an dieser Stelle weiter auf die komplexen Kostenfaktoren der Buchherstellung einzugehen, mache ich folgendes Gedankenexperiment: Ich lege willkürlich fest, dass ich es bei einem 500-Seiten-Buch für fair hielte, wenn der Autor pro verkauftes Buch brutto einen Euro erhielte. € 1,- für ein Exemplar des Werks, in dem ein Jahr Lebenszeit steckt. Das klingt meiner Ansicht nach nicht nach unbescheidener Gier. Unter diesen Bedingungen müssten sich nur noch 15.000 Bücher verkaufen, damit sie oder er von den Tantiemen sparsam leben könnte. Eine Situation, mit der ein viel größerer Teil aller Autoren vermutlich schon ohne Dauersorgen zurechtkäme.
Um auf diesen einen Euro zu kommen, müssten bei einem Buch für € 10,- entweder die anderen Beteiligten des Systems der Buchherstellung- und -vermarktung auf etwa 50 Cent pro Buch verzichten. Oder das 10-Euro-Buch müsste um diese 50 Cent teurer werden, die dann allerdings komplett den Autoren zugutekommen müssten. Oder eine Mischung aus beidem.

Der Autorenwelt-Shop

Dem Team vom Autorenwelt-Shop gelingt es, auf einen Teil der Marge zu verzichten, die der Buchhandel für gewöhnlich erhält. Natürlich wird das vielen Buchhändlern nicht möglich sein. Vielleicht ist es niemandem in der Kette der Herstellung und Vermarktung möglich, auch nur auf einen einzigen Cent zu verzichten. (Vielleicht gibt es in dem ganzen System überhaupt keine wohlhabenden Menschen, die sorglos leben? Echt jetzt?) In diesem Fall allerdings muss klar gesagt werden: Wenn in diesem Geschäft niemand mehr Gewinn macht und alle nur noch um ihre schiere Existenz fürchten, weist das wohl darauf hin, dass wir unser »Produkt« schon seit vielen Jahren unter Wert verkaufen. Es wäre dann unerklärlich, dass ein 700-Seiten-Buch, an dem ich eineinhalb Jahre gearbeitet habe, nur € 9,99 kostet – ein Preis, für den man vielerorts schon keine Kinokarte mehr bekommt und den so mancher Schreibwarenladen für ein schickes, leeres Notizbuch ansetzt.
 Ich glaube daran, dass unsere Leserinnen und Leser das Lesen genug lieben, um den wahren Wert eines Buchs anzuerkennen, wenn man sie friedfertig und deutlich darüber aufklärt. Ich glaube, dass sie die Idee mögen werden, den Autoren ihre Wertschätzung mitzuteilen, indem sie sich für den Fairtrade-Gedanken entscheiden. Der Autorenwelt-Shop macht es ihnen leicht, weil er ihren Geldbeutel nicht zusätzlich belastet. Tatsächlich bin ich aber überzeugt, dass sie auch einen etwas höheren Preis für Bücher zahlen würden, wenn sie sicher sein könnten, damit den von ihnen geschätzten Autoren das Weiterschreiben zu ermöglichen.
Als Bittstellerin oder Bettlerin empfinde ich mich nicht, wenn ich Leserinnen und Leser auf die nicht ganz fairen gegenwärtigen Umstände und den neuen Shop hinweise.


Zum Schluss noch ein paar Erklärungen für alle, die sich fragen:

1.    Warum machen Autoren Verträge mit Verlagen, wenn sie von denen so niedrig beteiligt werden?

Ein guter Verlag bündelt das Knowhow und das Werkzeug, das nötig ist, um aus dem Manuskript des Autors ein Papierbuch zu machen und es in den Handel zu bringen. Da gibt es Lektor*innen, die beim Feinschliff des Textes helfen, Gestalter, die Cover, Seitenlayout und evtl. Werbematerial anfertigen, Leute, die mit der Druckerei die besten Bedingungen aushandeln, Vertriebsleute, die mit den Buchhandlungen in Kontakt stehen, und Presseleute, die sich darum bemühen, Aufmerksamkeit für das Buch zu gewinnen. Natürlich kann der Autor einen Teil dieser Dinge auch selbst tun oder sich Fachleute dafür auf dem freien Markt suchen. Das kostet aber Zeit, die er/sie von der Schreibzeit abzweigen muss. Spätestens an der Aufgabe, das fertige Papierbuch überregional im stationären Buchhandel sichtbar zu machen, scheitern zudem die meisten Selbstverleger. Im Gegensatz zum E-Book lassen sich selbstverlegte Papierbücher bisher auch nur zu hohen Ladenpreisen so verkaufen, dass ein Gewinn übrigbleibt. (Weil kein einzelner Autor so preisgünstige Bedingungen mit den Herstellern aushandeln kann wie ein Verlag.) Außerdem kommt noch etwas extrem Wichtiges hinzu: Das Wort »Verleger« kommt von »Vorlegen«. Ein guter Verlag lässt sich auf das Risiko ein, alle an der Herstellung Beteiligten zu bezahlen, bevor das Buch etwas erwirtschaftet. Auch den Autor. Der/die bekommt nämlich in der Regel einen Vorschuss auf sein Honorar. Auf diesen Vorschuss sind viele Autoren angewiesen, um überhaupt am nächsten Buch arbeiten zu können.

2.    Warum haben nicht einfach alle Autoren einen »Brotjob«, der sie ernährt, und schreiben nebenbei ihre Romane?

Müsste ich mir einen »Brotjob« suchen, würde ich zumindest keine Verträge mit Verlagen mehr abschließen. Kraft und Zeit würden für beides nicht ausreichen. Möglicherweise würde ich überhaupt keine Romane mehr schreiben, je nachdem, wie viel mein »Brotjob« mir abverlangen würde. Ich habe nämlich auch noch eine Familie und wünsche mir wie jeder andere ein klein wenig freie Zeit zum Durchatmen. Manche Autoren haben Glück mit ihrem »Brotjob« und können ihn mit dem Schreiben gut vereinbaren, andere verzichten heldenmütig, aber auch ziemlich selbstausbeuterisch immer wieder darauf, anderen wichtigen Aspekten des Lebens Zeit zu widmen. (Gerade für Autoren, die das Leben kennen sollten, über das sie ja schreiben wollen, eine gefährliche Sache.) Ich für meinen Teil sehe, dass man Leuten, die in anderen schlecht bezahlten Berufen arbeiten, diese Frage in Deutschland so (zum Glück) nicht stellen würde, gleichgültig, wie sehr sie ihre Arbeit lieben und sie vielleicht auch um ihrer selbst willen tun würden. Wer würde es wagen, eine Erzieherin zu fragen, warum sie nicht für ihr »Brot« nachts in einer Strumpfhosenfabrik arbeitet und nebenbei tagsüber stundenweise im Kindergarten?


P. S. Verzeiht das Kuddelmuddel in meinem mehr oder weniger geschlechterbewussten Sprachgebrauch.

Meine Bücher im Autorenwelt-Shop

Montag, 21. Dezember 2015

Feiertage

Allen, die in den nächsten Tagen weniger oder gar nicht im Netz unterwegs sein werden, wünsche ich jetzt schon mal eine schöne Zeit!


Donnerstag, 10. Dezember 2015

Fair Trade für Bücher: Der Autorenwelt-Shop


Auch viele Leser wissen es längst: Die meisten deutschen Autoren kämpfen um ihre Existenz.
Wenn Ihr für ein Buch € 10,- bezahlt, bekommen wir Verlagsautoren davon 45 bis höchstens (und selten) 90 Cent. Das ist unser Bruttolohn. Von diesem Anteil müssen wir Steuern, Sozial- und Krankenversicherungsbeiträge und die Unkosten unserer Arbeit bezahlen. Und natürlich den ganzen anderen Kram, den man so zum Leben braucht. Es gibt nur wenige Autoren, deren Bücher so oft verkauft werden, dass sie bei den derzeitigen Buchpreisen von diesem kleinen Anteil sorgenfrei leben und langfristig weiter schreiben können.

Statt nur zu jammern, hat das Team der Online-Plattform »Autorenwelt« nun eine gute Idee umgesetzt: Den Autorenwelt-Shop. Wer hier online Bücher bestellt, bezahlt nicht mehr als anderswo und bekommt sie kostenfrei zugesandt, sorgt aber dafür, dass der Autor/die Autorin 7% vom Kaufpreis zusätzlich erhält. Noch ist das Angebot lückenhaft, doch es wird wachsen. Meine Bücher und die vieler anderer spannender Autoren gibt es schon. Geht doch mal stöbern! Vielleicht könnt Ihr damit noch schnell sowohl Euren Lieben als auch dem einen oder anderen Autor eine Weihnachtsfreude bereiten!

Info zum Autorenwelt-Shop

Meine Bücher im Autorenwelt-Shop

Mittwoch, 9. Dezember 2015

Leserunde


Alle weiteren Informationen findet ihr hier:
Leserunde zu "Herrin des Nordens".

Am Ende der Runde verlose ich als kleines Extra das Sachbuch "Wikinger selbst erleben" von Christoph Lauwigi.


Freitag, 4. Dezember 2015

Donnerstag, 3. Dezember 2015

Was war eigentlich so spannend an Haithabu?


Eine Menge Informationen über Haithabu bietet dieser etwas ältere Beitrag von Deutschlandradio Kultur:

Am äußersten Ende des Weltmeeres


 

Montag, 30. November 2015

Historische Recherche für die Zukunft

Am Wochenende ergab sich ein kleiner Rechercheausflug, der zwar nicht meinem aktuellen Projekt dient, dafür aber einem zukünftigen. Worum es dabei genau geht, verrate ich nicht. Aber wer mag, darf bilderrätseln.


Freitag, 20. November 2015

Rückblick und Ausblick

Neues von Marthas Schreibtisch

Nachdem ich in der ersten Jahreshälfte 2015 unter Hochdruck an »Herrin des Nordens« gearbeitet und mich kaum vom Schreibtisch wegbewegt habe, war der Sommer von der Frage bestimmt, wie es nach diesem Roman für mich weitergeht.

»Herrin des Nordens« war bisher von all meinen Romanen die größte Herausforderung, ist aber am Ende genau das geworden, was ich wollte: Die wahre Geschichte des Untergangs der berühmten Wikingerstadt Haithabu Mitte des 11. Jahrhunderts, erzählt anhand des fiktiven Schicksals zweier starker junger Menschen und ihrer Beziehung zueinander. Ein dicker Schmöker ist daraus geworden, in dem eine enorme Menge Recherchearbeit steckt, und der hoffentlich Fans der Wikingerzeit ebenso Freude machen wird, wie denen von Euch, die am liebsten historische Romane lesen, in denen eine interessante Frau die Hauptrolle spielt.

Eigentlich hätte ich mich nun als Nächstes gern mal wieder der Gegenwart gewidmet und einen zweiten Frauenroman wie "Kaffeeklatsch mit Goldfisch" geschrieben. An Ideen mangelt es mir dafür nicht, sogar Exposés gibt es schon. Doch der Verlag rief nach mehr historischem Lesestoff – und zwar dalli. Daher stürzte ich mich fieberhaft in die Themenfindung und Ideenentwicklung. Neues Material zu historischen Epochen und Sachverhalten türmte sich auf meinem Zweitschreibtisch zwischen alle den Büchern zu aktuellen Themen, für die ich in den vergangenen zwei Jahren kaum Zeit gehabt hatte. Aus der so angerührten kreativen Ursuppe entstanden am Ende mehrere Exposés für ganz unterschiedliche historische Romane, die ich allesamt irgendwann umsetzen möchte.

Dann allerdings folgten Verhandlungen mit meinem bisherigen Verlag, die mir deutlich machten, dass unsere Vorstellungen von der Fortsetzung meiner Arbeit nicht mehr so recht zusammenpassten. Deshalb habe ich den Schritt ins Ungewisse gewagt und darf mich nun darüber freuen, dass sich auch andere Verlage für meine Ideen interessierten. Seit gut einem Monat habe ich die Gewissheit, für den historischen Roman, mit dem ich am liebsten weitermachen wollte, ein gutes neues »Dach« gefunden zu haben.
Mit dieser Geschichte, an der ich schon intensiv arbeite, kehre ich ins Norddeutschland des 17. Jahrhunderts zurück, in dem auch »Herrin wider Willen« und »Salz und Asche« spielten. Allerdings wird die junge Abenteurerin, um die es dieses Mal geht, sich an einem herzöglichen Hof behaupten müssen und das Leben der Adligen aus nächster Nähe miterleben.

Grundlagen fürs neue Projekt

Montag, 12. Oktober 2015

Gemütliche Lesung in Kovahl

Am Freitag, den 16.10.2015, ab 19 Uhr lese ich im Rahmen einer feinen kleinen Veranstaltung im wendländischen Kovahl aus "Kaffeeklatsch mit Goldfisch". Außerdem liest Iris Weitkamp aus ihren Werken, und das "Duo Fabulo" unterhält musikalisch. Auf Eintrittsgeld verzichten wir, dafür geht die "Hutkasse" herum. Ihr seid herzlich willkommen!
Anschrift: Am Schulhof 4, 21369 Nahrendorf, Telefon: 05855 / 97 81 88. Näheres erfahrt Ihr auf der Seite von "Wörterbunt".



Kaffeeklatsch mit Goldfisch
Starke Frauen im Hochwassereinsatz
Antonia, 42, besitzt eine Apotheke im hübschen Jeetzeburg an der Elbe. Sie liebt ihre Arbeit und ihre Familie. Und doch plagt sie die Midlife-Crisis: Das Privatleben kommt zu kurz, die pubertierenden Töchter nerven, und ihr Mann scheint jegliches erotische Interesse an ihr verloren zu haben. Als der Fluss halb Jeetzeburg unter Wasser setzt, zögert Antonia dennoch nicht: Gemeinsam mit ihrer besten Freundin Helen, der Stammkundin Petra und ihrer Angestellten Carolin hilft sie der betagten Frau Lilienthal, deren geliebtes Haus bedroht ist. Und plötzlich erscheinen ihre eigenen Probleme in einem ganz anderen Licht ...
304 Seiten, Goldmann Verlag, 2015
ISBN 978-3442481057

Freitag, 9. Oktober 2015

Und apropos Urlaub ...

... der war herrlich. Obwohl meine Targetpanic sich zu neuen Höhen aufgeschwungen hat.





Neuer Flyer

Noch sorgen die im Urlaub aufgeladenen mentalen Akkus für Energieschübe: Endlich habe ich meinen neuen Titelflyer fertig und die Vorlage an die Druckerei geschickt.



Die Druckfahnen sind durchgesehen



Gestern bin ich damit fertig geworden, die Druckfahnen von "Herrin des Nordens" durchzusehen. Mein letzter Arbeitsschritt an diesem Roman, bevor er als gedrucktes Buch bei mir eintrudelt. Was leider immer noch bis Januar 2016 dauert ...


Donnerstag, 17. September 2015

Ab in den Urlaub

Nach einem arbeitsreichen Sommer darf ich nun endlich auch noch ein bisschen Urlaub machen. Unschwer zu erraten, womit ich mir die Zeit vertreiben werde ... Aber klar, einen Stapel Bücher nehme ich auch mit. :)
Ich wünsche Euch einen gemütlichen Herbstanfang und melde mich Anfang Oktober mit vielen Neuigkeiten wieder.




Freitag, 17. Juli 2015

Recherche-Regal im Wachstum

In meinem Arbeitszimmer stehen vier Regale, in denen ich die Nachschlagewerke, Fach- und Sachbücher aufbewahre, die ich beim Schreiben gern jederzeit schnell zur Hand haben möchte. Drei von den Regalen sind klein und nicht ausbaufähig. Das dritte aber ist über die vergangenen Jahre schubweise gewachsen. Denn mit jedem neuen historischen Romanprojekt bilden sich auf magische Weise plötzlich neue Bücherstapel in meiner Umgebung, die dann wieder untergebracht werden müssen.
Gestern hat mein wachsendes Möbel möglicherweise die letzte Stufe erreicht. Mein Lieblingsschmied half dabei.
Oder, mal sehen, geht da doch noch was?



2012
Umbauphase 2015


Juni 2015
Ist diese Regalwürfelstütze nicht toll?

Donnerstag, 9. Juli 2015

Neu! Der Rabe und die Göttin: Das E-Book

Nachdem ich das »Herrin des Nordens«-Manuskript abgeschlossen hatte, konnte ich mich in den vergangenen Tagen einem Vorhaben widmen, das schon lange auf meiner Liste stand. Ich habe endlich eine eigene E-Book-Fassung meines Romans »Der Rabe und die Göttin« in den Handel gebracht. (Erhältlich bei Amazon und als EPUB bei den Buchhändlern der Tolino-Allianz. Bei letzteren mit der ISBN: 978-3-7393-1083-1. Auf "Meine Buchhandlung" könnt Ihr sehen, ob auch Eure lokalen Buchhändler dabei sind.)

E-Book-Ausgabe

Ende des 9. Jahrhunderts im dänischen Wikingerreich Angeln:

Zum ersten Mal in ihrem Leben freut sich die sechzehnjährige Frygdis nicht auf das alljährliche Thing, die festliche Ratsversammlung der Wikingersippen. Dort will ihr Vater Rodegang nämlich einen geeigneten Bräutigam für sie suchen. Frygdis muss sich seinem Willen beugen, obwohl ihr Herz gerade für den jungen, stolzen Havenar entflammt ist, der ebenfalls eine standesgemäße Zweckehe eingehen soll.
Havenar erwidert ihre Gefühle. Der Sohn eines mächtigen Stammesfürsten hat zwar schon mit einigen Frauen Kinder gezeugt, doch keine hat ihm bisher so den Kopf verdreht wie die kluge Frygdis.
Havenars Vater erlaubt jedoch die Verbindung nicht, da er einen alten Groll gegen Rodegang hegt. So geschieht es, dass Frygdis ausgerechnet mit Olof vermählt wird, dessen Sippe mit der Havenars tief verfeindet ist. Das Schicksal der Liebenden scheint damit besiegelt.
Havenar flüchtet sich in abenteuerliche Seereisen und verschreibt sich immer mehr dem Freiheitskampf seiner Sippe.
Jahre später, inmitten der blutigen Machtkämpfe um das dänische Königtum, begegnen sich Havenar und Frygdis wieder. Sie wagen ein leidenschaftliches heimliches Glück, das sie in höchste Gefahr bringt ...
(Seitenzahl ca. 760)

»Der Rabe und die Göttin« ist als Hardcover beim Club Bertelsmann 2011 zum ersten Mal erschienen. Diese schöne Ausgabe ist inzwischen leider vergriffen.
2012 folgte eine Taschenbuch-Lizenzausgabe des Goldmann Verlags, die noch erhältlich ist. (ISBN 978-3-442-47669-5).
Die E-Book-Ausgabe war bis Ende 2014 nur über den Club erhältlich. Inzwischen sind jedoch die Rechte an mich zurückgefallen. Deshalb ist es mir möglich, sie auf weiteren Plattformen verfügbar zu machen. Sowohl Besitzer von Kindle-Readern als auch von anderen Lesegeräten müssten nun leicht fündig werden.

Geschrieben habe ich die erste Fassung dieses Romans übrigens viel früher als 2010, sogar noch vor »Herrin wider Willen«, dem Roman, der als mein »Debüt« gilt. Da ich damals mit meiner Begeisterung für die Wikingerzeit und ihre Mythen zumindest in Verlagskreisen noch allein dastand, musste das schwergewichtige Manuskript eine ganze Weile auf seinen Einsatz warten. Hier nun ein Auszug aus meinem aktualisierten Nachwort zur neuen E-Book-Version:
»Zehn Jahre sind vergangen, seit ich die erste Fassung von “Der Rabe und die Göttin” geschrieben habe. Seitdem hat mich die Wikingerzeit nicht losgelassen, und ich konnte mein Wissen über die Geschichte und die Lebensweise der Skandinavier dieser Epoche erheblich erweitern. Ein paar Begriffe würde ich daher heute anders verwenden, den einen oder anderen Sachverhalt vielleicht anders beschreiben. Dennoch habe ich mich dafür entschieden, die Geschichte von Frygdis und Havenar für die neue E-Book-Fassung nicht zu verändern. Ist dieser Roman auch kein historischer Roman in dem Sinne wie meine späteren, fängt er meiner Meinung nach doch ein, was den Mythos der Wikinger ausmacht. (Abzüglich einiger moderner Klischees, die Wikinger als schmutzige, unkultivierte “Barbaren” darstellen.) Havenar ist ein Held wie es sich für eine Saga gehört: in allen Dingen ein wenig überlebensgroß. Die Liebesgeschichte zwischen ihm und Frygdis ist es ebenfalls. Und so sollte es sein.«

Hardcover

Taschenbuch

Dienstag, 30. Juni 2015

Diese Geschichte ist erzählt.

Anfang Januar 2014 habe ich die ersten Worte von »Herrin des Nordens« geschrieben, und nun habe ich die Geschichte zu Ende erzählt. Letzte Woche bin ich mit meiner Überarbeitung fertig geworden. Das abgeschlossene Manuskript hat jetzt 1.302.990 Anschläge. Das sind rund 870 Normseiten. Je nachdem, wie der Verlag das Buch gestaltet, dürft Ihr also im Januar 2016 700 bis 800 Taschenbuchseiten erwarten. Und ich glaube, es sind Seiten voll Spannung, echter Historie und Abenteuer geworden, die Euch Spaß machen werden.
Ganz beendet ist meine Arbeit an dem Roman natürlich noch nicht, wenn ich das Manuskript Ende dieser Woche an meine sturmerprobte Textredakteurin und an meine Verlagslektorin übergebe. Das Lektorat wird noch einige Wochen in Anspruch nehmen, bevor der Roman dann im Herbst in die Herstellung geschickt wird.

Herrin des Nordens
1047: Die Handelsstadt Haithabu ist ein Schmelzofen der Kulturen und Religionen. Dort wächst die vierzehnjährige Ingunn behütet in der Familie eines Fernhändlers auf. Leidenschaftlich schwärmt sie für den wenig älteren Torge, der aus England nach Dänemark gekommen ist, um eine Erbschaft zu beanspruchen. Doch Torge bereitet sich begeistert auf eine Zukunft als Krieger in Diensten des englischen Königs vor. Torges älterer Bruder Jon, der Verhandlungsgeschick höher schätzt als Kriegslust, verliebt sich seinerseits in Ingunn. Um Torge zu beschützen, kehrt er dennoch mit ihm nach England zurück.
Ingunn bleibt in der geliebten, doch von Krieg bedrohten Heimat, und schon wenig später verwickelt ein Überfall der Norweger sie in blutiges Kampfgeschehen. Ein großer Teil von Haithabu wird niedergebrannt, Ingunns Mutter getötet. Doch Ingunn lässt sich nicht unterkriegen. Gemeinsam mit ihrem erblindeten Vater rettet sie das eigene Handelsgeschäft und wird selbst zu einer angesehenen Kaufherrin.
Dann begegnet sie Jon wieder, der sich dem dänischen König Sven angeschlossen hat, während Torge weiterhin versucht, sein Glück in England zu machen. Obwohl sich Ingunn noch immer an Torge gebunden fühlt, kann sie sich der zunehmenden Anziehung nicht entziehen, die Jon auf sie ausübt. Die Umwälzungen im Land reißen sie jedoch bald wieder auseinander. Jon beteiligt sich im Auftrag des Königs am Aufbau der in Konkurrenz zu Haithabu entstehenden Stadt Schleswig. Ingunn allerdings glaubt an ein Wiederaufblühen Haithabus und weigert sich, die Stadt und vor allem ihren Vater und ihr Geschäft zu verlassen. Dann aber wird Haithabu erneut überfallen. Und Ingunns Pläne sind mit einem Mal zunichtegemacht.




Mittwoch, 27. Mai 2015

Überarbeitung



Aus dem Inhalt des Papierkorbs in meinem Arbeitszimmer können Gegenwartsarchäologen (im anderen Genre nennt man sie Detektive) ableiten, wie es um den Zustand meines geistigen Akkus derzeit bestellt ist. Je leerer der Akku, desto mehr Schokoladenpapier.
Wahrscheinlich nennt man die Überarbeitung eines Manuskripts auch deshalb so, weil die Autoren zu diesem Zeitpunkt meist schon ziemlich überarbeitet sind.

Aber das Gejammer mal beiseite, denn eigentlich ist es ein Grund zum Feiern:

Gestern schrieb ich die 846ste und vorerst letzte Seite der Rohfassung von "Herrin des Nordens". Juhuu!

Und seit heute sitze ich an der Überarbeitung der Rohmasse. In der Hoffnung, dass dieser Arbeitsschritt bis Ende Juni ein tolles Romanmanuskript aus dem Wörterwust zaubert.

Übrigens gibt es inzwischen schon einen Klappentext, den ich demnächst verlinken werde.

Ich wünsche Euch, dass Ihr das Beste aus der letzten Woche dieses herben Mais machen könnt.
Alles Liebe,
Martha

Freitag, 24. April 2015

Haithabu -- Die Herrin des Nordens

Zur Zeit  knoble ich zwar noch an den letzten Herausforderungen herum, denen ich mich gemeinsam mit meinen Helden Ingunn und Jon aus Haithabu stellen muss, und das Veröffentlichungsdatum des Romans liegt noch in weiter Ferne (Januar 2016), trotzdem hat das Buch nun schon ein Gesicht.

Ta ta, so wird es aussehen, das Cover von:

Herrin des Nordens


Dienstag, 14. April 2015

Ende der Osterpause

Nachdem mein Liebster und ich über Ostern im Süden Deutschlands genüsslich Pfeile verstreut und viele nette Leute wiedergesehen haben, räumten wir am letzten Wochenende das Haus zugunsten einer 18. Geburtstagsfeier und wichen ans nördliche Ende des Landes aus. Tatsächlich fanden wir nach hartnäckigem Suchen ein winziges Stückchen Nordseeküste, das man gemeinsam mit einem Hund noch betreten darf. Schön war's. Und nun geht es zurück an die finalen 100 Romanseiten ...



 


Donnerstag, 2. April 2015

Ostern und 700 Seiten


Weil ich mich morgen wieder einmal mit dem Bogen auf den Weg nach Süddeutschland mache und mich daher heute Abend für die kommenden Tage aus dem Netz auslogge, wünsche ich Euch heute schon ein schönes Osterwochenende.
Dabei freue ich mich königlich, dass ich mit meinem neuen Manuskript gerade noch vor den freien Tagen die 700-Seiten-Marke erreicht habe. Genauer gesagt zieht mein Held gerade auf Normseite Nummer 703 unfreiwillig in eine Schlacht gegen ein paar halsstarrige Slawen.
Einen Titel und ein Cover hat der neue Roman inzwischen übrigens auch. Aber mit der Enthüllung warte ich lieber, bis die Verlagsvorschau erschienen ist. Was sicher bald geschieht.:)

Dienstag, 31. März 2015

Kaffeeklatsch mit Goldfisch in der Tina Woman

Wer gern mal in der Tina Woman schmökert, findet in der aktuellen Ausgabe (02/2015) einen Beitrag zu meinem Frauenroman "Kaffeeklatsch mit Goldfisch" inklusive Leseprobe. Um mich als Autorin geht es darin auch ein bisschen.
Das Foto von mir wurde übrigens sehr schmeichelhaft bearbeitet. (Danke, liebe Grafiker!) In Wirklichkeit bin ich allerdings echte 43 Jahre alt und stehe zu meinen ehrlich erworbenen Fältchen. Nicht wenige davon sind Lach- und Staunefalten. Und auch der Erwerb von ein paar Kummerfalten gehört leider, aber unausweichlich zu einem erfüllten Leben.


Mittwoch, 18. Februar 2015

Sonne, Krokusse und der Kaffeeklatsch

Was für ein schöner Tag: Meine Belegexemplare sind da!

Und auf dem Blog des "Katzenpersonals" gibt es ein Interview mit mir zu lesen. Viel Spaß dabei!






Sonntag, 15. Februar 2015

Marthas neue Webseite

Juhuu, endlich ist es geschafft: Meine neue Webseite ist online.

Über Rückmeldungen und Fehlerberichte freue ich mich sehr.

http://www.martha-sophie-marcus.de/

Dienstag, 10. Februar 2015

Kaffeeklatsch mit Goldfisch: Leserunde mit Buchverlosung bei Lovelybooks

Der Erscheinungstermin meines Frauenromans ist in greifbare Nähe gerückt (16.02.) und für mich beginnt die Zeit fiebriger Vorfreude auf das gedruckte Buch.
Wer von Euch Lust hat, "Kaffeeklatsch mit Goldfisch" im Rahmen einer Leserunde zu lesen, bekommt jetzt bei Lovelybooks die Chance dazu. Starten werden wir um den 20.02. herum. Das genaue Datum wird noch abgesprochen.
Ich freue mich schon darauf, die Runde zu begleiten und bin wahnsinnig gespannt, wie Ihr die Geschichte aufnehmt.
Wenn Ihr Euch bis zum 16. Februar 2015 auf der Lovelybooks Plattform zur Leserunde anmeldet, könnt Ihr mit etwas Glück eines von 25 Exemplaren des Romans gewinnen, die der Goldmann Verlag freundlicherweise zur Verfügung stellt.
Hier gehts zu Lovelybooks.




Antonia, 42, besitzt eine Apotheke im hübschen Jeetzeburg an der Elbe. Sie liebt ihre Arbeit, ihre beiden Töchter und ihren Mann Monty. Und doch plagt sie die Midlife-Crisis: Das Privatleben kommt zu kurz, die pubertierenden Töchter nerven, und Monty scheint jegliches erotische Interesse an ihr verloren zu haben. Als der Fluss über die Ufer tritt und halb Jeetzeburg unter Wasser setzt, zögert Antonia dennoch nicht lang. Gemeinsam mit ihrer besten Freundin Helen, der Stammkundin Petra und ihrer Angestellten Carolin hilft sie beherzt der betagten Frau Lilienthal, deren geliebtes Haus bedroht ist. Und plötzlich erscheinen ihre eigenen Probleme in einem ganz anderen Licht ...

ISBN 978-3-442-48105-7



Dienstag, 20. Januar 2015

Schreiben ist Denksport






In meinem Gästebuch stellte mir jemand eine gute Frage, für deren Beantwortung ich mehr Raum brauche, als mir dort zur Verfügung steht. (Lieben Gruß an Dorothea M.) Hier sind Frage und Antwort:

"Wie schaffen Sie es, z.B. aus einer »Denksackgasse« in einer festgefahrenen Szene/oder Schlüsselszene wieder herauszukommen? Oftmals besteht nur noch die Möglichkeit, sich völlig umzuorientieren, um Klarheit in besagte Situation zu bringen. Welche Hilfsmittel nutzen Sie, um dann weiterzukommen?"

Schreiben ist Denksport und bietet eine Knobelaufgabe nach der anderen.
Sollte ich im Eifer des spontanen Erfindens eine schwierige Situation geschaffen haben, für die ich mir im Voraus noch keine Lösung überlegt hatte, ziehe ich alle Faktoren in Betracht, die mit dieser Szene im Zusammenhang stehen oder stehen könnten.

  • Welche Personen sind beteiligt? Welche Eigenschaften und besonderen Fähigkeiten bringen sie mit, die zu einer Lösung beitragen könnten?
  • Welche früher in der Geschichte vielleicht nur als Nebenfiguren angelegten Personen könnten in dieser Situation auf plausible Weise wieder ins Spiel kommen und helfen? Oder kann ich so eine Person im Nachhinein erfinden und einflechten?
  • Welche Gegenstände wären für einen Ausweg nützlich? Hatte ich die vielleicht zufällig schon früher in die Geschichte eingebaut? Wo könnte ich sie einführen, damit ihr Vorhandensein in dieser Situation logisch erscheint?
  • Wie sieht die Umgebung aus? Könnte sich aus den Räumlichkeiten, der Landschaft, dem Wetter etc. eine Lösung ergeben? Wie muss ich sie anlegen, damit sie nicht an den Haaren herbeigezogen wirkt?

Wichtig ist, dass alles, was dabei hilft, das Problem zu lösen, bereits vorher in der Geschichte angelegt ist oder im weiteren Verlauf eine Rolle spielt. Plötzlich auftauchende Retter, die dann ebenso spurlos wieder verschwinden, machen eine Geschichte unglaubwürdig und Leser unwillig.
Ein Fachbegriff für solche Retter ist »Deus ex machina«. Das bedeutet »Gott aus der Maschine« und bezeichnet einen Bühnentrick, mit dem im griechischen Theater unlösbare Konflikte durch eine unerwartet auftauchende Gottheit gelöst wurden.
Für viele Lösungen muss ich in bereits früher geschriebene Szenen eingreifen, etwas einfügen oder umschreiben, damit sie passen.
Und wenn gar nichts geht, dann war der Verlauf der Geschichte, der in die ausweglose Situation führte, halt ein Holzweg und eine ganz andere Wendung muss her.

Ich hoffe, dass ich die Frage damit beantwortet habe, auch wenn ich leider keine magischen Hilfsmittel verraten konnte.